Die Digitalisierung hat erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Welt schneller dreht. In Zeiten, in denen sowohl der Wocheneinkauf als auch Finanztransaktionen über das Internet abgewickelt werden können, ist es nur naheliegend, dass sich auch die Fleischbeschauung in den eigenen 4,7 Zoll des Smartphonebildschirms abspielt.
Dank überspitzt-ironischer Witze über die Traurigkeit des Online Datings ist es mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Doch dass die digitalen Helferlein langsam aber sicher das Sehen-und-Gesehen-Werden in der Stammkneipe ersetzt haben, muss so direkt nichts Schlechtes heißen. Schließlich sind Tinder, Parship und wie sie alle heißen lediglich den Vorurteilen nach für die zwanglose Nummer gegen Kummer geeignet. Denn die wenigsten Matches resultieren tatsächlich in einem Date. Doch die hierfür verantwortlichen Gründe sind vielfältig.
Zunächst mal könnte es daran liegen, dass laut einer Studie der Fresenius Hochschule in Köln, mit dem treffenden Titel „Match me if you can“, etwa die Hälfte aller Datingportal-Nutzer liiert ist. Aber auch die schier unendliche Auswahl wirkt sich nicht grade vorteilhaft auf die Erwartungshaltung der Nutzer aus; schließlich könnte hinter der nächsten Ecke die Traumprinzessin hilfesuchend auf den Retter in der Not warten.
Doch die Sehnsucht nach einer erfüllten Partnerschaft bedarf einer erheblichen Investition an Zeit, Kraft und emotionaler Erreichbarkeit. Denn ein Match allein macht noch keine Beziehung. Viel mehr haben Dating Apps das Kennenlernen verändert. Ins Gespräch kommen war noch nie so einfach. Immerhin kann sich aufgrund von penibel ausgefüllten, steckbriefartigen Profilen ein kompakter Überblick über Vorlieben und Abneigungen, Wünsche und Ziele verschafft werden.
Um diese Informationen zu bekommen, freute man sich früher noch auf das nächste Date und malte sich in traumwandlerischer Naivität die gemeinsame Zukunft aus. Dieser Schritt wird aufgrund der auf den Portalen bereitwillig angegebenen Informationen übersprungen und ist bestimmt nicht unschuldig daran, dass sich nur schwer eine tiefere emotionale Bindung zwischen zwei Personen aufbauen lässt. Schließlich geht es grade beim Kennenlernen nicht vorrangig darum, was ihr sagt, sondern viel mehr, dass ihr euch etwas zu sagen habt. Denn es gibt keine ausschlagkräftigeren Indizien für die fehlende Chemie untereinander, als die peinliche Stille, wenn ihr in trauter Zweisamkeit schweigend an euren Drinks nuckelt.
Wie schafft ihr den Sprung vom Match zum Meet-Up?
Du hast mit deinem Match schon ein paar Zeilen unverfänglichen Smalltalk hinter dir, sie hat zumindest so getan, als hätte sie über deine Witze gelacht und auch die Frage, ob ihr euch nicht persönlich treffen wollt, bejaht. Vor dem inneren Auge hörst du bereits die Hochzeitsglocken läuten. Glückwunsch, du alter Player!
Doch vielleicht war die von dir aufgefasste Flirtstrategie einfach nur ihre herzliche Art, mit der sie jedem begegnet? Grade in Chats bleibt die Kommunikation zwischen den Zeilen auf der Strecke und auch durch Mimik, Gestik und Intonation geben wir oftmals mehr preis, als wir eigentlich möchten. Vielleicht entpuppt sich das schüchterne Mauerblümchen ja doch als Plaudertasche oder der muskulöse Macho ist eigentlich nur 1,65 groß und hat sächsischen Dialekt.
Der Vergleich von Dating-Portalen und Produktkatalogen ist so unromantisch, wie ein Algorithmus selbst. Aber dennoch ist er äußerst treffend. Es muss sich blindlings auf das Bild verlassen werden, das die potenziellen Partner selbst von ihnen skizzieren. Dass dies nicht immer der ungeschminkten Wahrheit entspricht, dürfte nicht weiter verwundern. So funktioniert nun mal gute Werbung. Doch egal wie laut der Marktschreier seine Ware anpreist – wenn unter der Verpackung ein mangelhaftes Produkt zum Vorschein kommt, macht sich schneller Ernüchterung breit, als ihr euren Drink leert.
Der perfekte erste Eindruck
„Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“, wusste schon Mark Twain. Damit dieser besonders positiv in Erinnerung bleibt, gibt es ein paar einfache Kniffe, die trotz kleinem Aufwand große Wirkung haben.
Insbesondere Männer können durch ein paar Liegestütze und Klimmzüge vor dem Date den Oberkörper aufpumpen. Kurze, aber intensive Übungen bringen die antrainierten Muskeln zumindest für ein paar Stunden ideal zur Geltung.
Doch Sport sorgt nicht nur für die Durchblutung der Muskeln. Die freigesetzten Endorphine fungieren üblicherweise als körpereigene Schmerzstiller, die Extremsituationen erträglicher machen sollen. Und es gibt nur wenig, was für die Psyche anstrengender ist, als ein erstes Date und der damit verbundene Wunsch, sich von seiner allerbesten Seite zu präsentieren.
„Groom, groom, groom, I want you in my room“ ist leider nicht der Klassiker der Vengaboys, wenngleich es eine gute Eselsbrücke für die Vorbereitung eines Dates ist. Der Teufel steckt nämlich im Detail: am besten also ein, zwei Tage vor dem Date den Bart trimmen, die Frisur in Form bringen und die Fingernägel schneiden! Und es ist fast traurig, es erwähnen zu müssen, aber Zähne putzen und Deo auftragen solltet ihr ohnehin täglich. Doch nicht nur Körperhygiene ist wichtig.
Ein gutes Aussehen liegt zwar immer im Auge des Betrachters, aber nur weil er einen Anzug trägt, macht ihn das noch lange nicht zum Gentleman. Trotzdem sollte nicht das ausgefranste Lieblingsshirt getragen werden. Auch das Outfit liefert eine gute Aussage über die Ernsthaftigkeit der Absichten. Ist deine Kleidung sauber, sitzt sie gut und passt farblich?
Sind die Schuhe geputzt und passen zum Rest des Erscheinungsbildes? Das bedeutet nicht, dass ihr vor jedem Date shoppen gehen müsst, aber mit einem Blick auf die Tom Tailor Gutscheinliste könnt ihr das ein oder andere Schnäppchen ergattern. Das gesparte Geld kann dann direkt in die erste Runde Drinks reinvestiert werden. Denn egal wie gut ihr euch und euer Äußeres präpariert habt, nichts lässt euch weniger attraktiv wirken, als knauserig zu sein.